Freistunde statt Deutschstunde

Redaktionsbesuch zum Projekt „Zeitung in die Schule“ an der Landauer Realschule

Landau. Vier Wochen lang hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d in der Schule und größtenteils zu Hause die elektronische Ausgabe der „Landauer Zeitung“ gelesen. Zum Abschluss ihres Medienprojekts „Zeitung in die Schule“ bekam die Abschlussklasse der Viktor-Karell-Realschule nun Besuch aus Straubing: Sonja Ettengruber, Verantwortliche für das projektzuständige Ressort „Freistunde“ war am Donnerstag dem Deutschunterricht online per Videokonferenz zugeschaltet. Zunächst skizzierte die Redakteurin, die bereits seit 35 Jahren in verschiedenen Positionen beim „Straubinger Tagblatt“ arbeitet, die Geschichte der Verlagsgruppe Attenkofer, die sich seit der Gründung im Jahr 1860 in Familienbesitz befindet. Dabei ging sie auch auf den Wandel des Druckmediums Zeitung hin zu einem digitalen Medium und die Bedeutung des Internets für die Medienlandschaft ein.

Danach erklärte Sonja Ettengruber den Zehntklässlern den Aufbau eines Zeitungsverlags, in dem die Anzeigenabteilung eine wichtige Rolle spielt. „Durch diese Einnahmen wird ein unabhängiges Arbeiten der Redaktion garantiert“, betonte die Journalistin. Das redaktionelle Arbeiten beschrieb sie sehr anschaulich an einem typischen Tagesablauf: Auf einen späten Start gegen neun bis zehn Uhr folgen Redaktionskonferenz aller Ressorts, Verteilung der Aufgaben und Themen, Recherche, Termine vor Ort, Beschaffung von Bildmaterial, Schreiben der Artikel und vieles mehr. Ein später Feierabend, Abend- und Wochenendtermine gehören zum normalen Arbeitsalltag im Journalismus. An diesen Einblick in die Arbeitswelt von Zeitungsmachern schlossen sich Informationen zu den beruflichen Möglichkeiten in der Branche an. Die Medienexpertin erklärte der Klasse, dass man zwar für Berufe in der Redaktion in der Regel ein Abitur und sogar teilweise ein Studium benötigt. Darüber hinaus gäbe es aber viele Ausbildungswege in Technik, Verwaltung oder im kreativen Bereich, die man mit dem Realschulabschluss einschlagen könnte.

Zum Abschluss des Besuchs der Redakteurin stellten die Schüler noch einige Fragen zu Verdienstmöglichkeiten, Anzeigenpreisen oder auch dem Umgang der Redaktion mit Leserkritik. Im Gegenzug wollte die Referentin wissen, welche Themen die Jugendlichen am meisten interessieren würden. Die Bandbreite der Antworten war erwartungsgemäß groß und reichte vom Sport über Aktuelles oder Politik bis hin zu den Todeszeigen. Am Ende der Videokonferenz bedankte sich Deutschlehrerin Britta Kühbeck im Namen der Klasse recht herzlich bei Sonja Ettengruber für den informativen Vortrag und das Gespräch.

Redaktionsbesuch

 

Bild u. Text: B. Kühbeck

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