„Lesen für Tansania“ in schwierigen Zeiten
Landauer Realschule unterstützt ihre afrikanische Partnerschule mit über 1600 Euro
„Lesen für Tansania“ in schwierigen Zeiten
Das suahelische Wort „Asante“ bedeutet so viel wie Danke und dieses Gefühl der Dankbarkeit dürfte letzte Woche auch Erasto Naakule, Leiter des Fördervereins, in Tansania verspürt haben, als er erfuhr, dass die Spendenaktion der Landauer Realschule trotz des mehrmonatigen Schullockdown erfolgreich abgeschlossen wurde. Seit vielen Jahren finanziert die Viktor-Karell-Realschule die Schulgelder für Schüler aus sehr armen Familien, die die Seminarschule Katoke in Bilharamulo/Tansania besuchen. Um Spendengelder für die Partnerschule zu sammeln, wurde die Aktion „Lesen für Tansania“ von der Redaktion der Schülerzeitung ins Leben gerufen. Das Projekt beginnt immer in der Vorweihnachtszeit und wird normalerweise im Januar abgeschlossen. Auch im dreizehnten Durchgang lasen heuer in diesem Zeitraum 120 Realschülerinnen und -schüler in ihrer Freizeit selbstständig Bücher. Sponsoren, z. B. die Eltern, belohnten ihren Leseeifer mit einer zuvor vereinbarten Seitenspende. Wegen der langen Schulschließung verschob sich allerdings das Einsammeln der Spenden bis nach Pfingsten.
Nun konnte endlich Kassensturz gemacht werden: Die Summe von 1608,78 Euro liegt zwar weit über den Erwartungen, dennoch konnte das letzte Rekordjahr von über 3000 Euro nicht erreicht werden. Die fleißigsten Leser kamen dieses Jahr aus der sechsten und siebten Jahrgangsstufe. Die Klasse 7b spendete unglaubliche 245 Euro. Auf den weiteren Plätzen folgten die Klassen 6c, 6a und 6d. Die größte Einzelspende kam von Elias Müller aus der Klasse 6a. Insgesamt wurden über 30000 Seiten gelesen. Auf die Frage, warum die Jugendlichen an dem Projekt teilnehmen, kam am häufigsten die Antwort, den Kindern helfen zu wollen. Auch wurde dabei nicht zurückgeschreckt, das eigene Taschengeld zu spenden.
Realschuldirektor Josef Wimmer zeigte sich beeindruckt von dem sozialen Engagement seiner Schüler, das gleichzeitig noch der immer wichtiger werdenden Leseförderung dient, und bedankte sich für die rege Teilnahme und die Spendenbereitschaft der Sponsoren. Auch der Elternbeirat der Realschule hat bereits angekündigt, die Spendensumme etwas aufzustocken. Erasto Naakule wurde schon von Organisator und Betreuungslehrer der Partnerschaft Josef Plank per WhatsApp die freudige Botschaft übermittelt. Die Spendengelder der Realschule sollen aber vor allem Mädchen eine notwendige Schulbildung zukommen zu lassen. Auch Kindern, die nicht den ganzen Betrag zahlen können, soll durch Aufstockung geholfen werden, denn ohne eine ausreichende Schulbildung sind die Aussichten auf eine Berufsausbildung schlecht. An der afrikanischen Partnerschule gab es bislang keine Coronafälle. Daher musste die Schule trotz steigender Coronazahlen in Tansania glücklicherweise auch noch nicht geschlossen werden.
Schülerzeitung unterstützt afrikanische Partnerschule: Chefredakteurin Helene Neudecker (2. von links), Sophie Goldschmidt und Korbinian Gehwolf als Klassensprecher der 7b, Elias Müller (6a) mit Klassenleiterin Sabine Lachenmayr bei der Checkübergabe an Josef Plank (links), den Betreuungslehrer der Schulpartnerschaft Tansania.
Bild u. Text: J. Plank