2. Landespreis für Landauer Realschule im Geschichtswettbewerb

Erinnerungen an das Kriegsende 1945

Über 75 Jahre Frieden in Deutschland lassen heutigen Generationen nur noch die Schrecken der Weltkriege mit vielen Millionen Toter erahnen. Umso wichtiger ist es, im Geschichtsunterricht die Thematik nicht vergessen zu lassen. Deshalb entschloss sich eine Schülergruppe aus der Klasse 7d der Viktor-Karell-Realschule am Schülerlandeswettbewerb Erinnerungszeichen „1945 Kriegsende Bayern“ des Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus teilzunehmen. Mit ihrem Beitrag „75 Jahre Kriegsende im Landkreis Dingolfing-Landau“ wurden Luisa Auggenthaler, Jeremias Lang, Franziska Schreiber und Janina Steinber-ger von der Landesjury mit dem „2. Landespreis“ ausgezeichnet. Der Wettbewerbsbeitrag wurde in Form einer Audioreportage gestaltet, in der Überlebende des Zweiten Weltkrieges von ihren Erlebnissen berichteten. Dabei konnte das Team mit ihrem Geschichtslehrer Josef Plank auf über 20 Stunden Interviewaufnahmen zurückgreifen, die die Schulradiogruppe der Landauer Realschule vor sechs Jahren gemacht hatte. Darin hatte man Maria Winkler, Antonia Bauer, Xaver Detterbeck und Bruno Wiesmüller befragt, wie sie das Kriegsende im Landkreis erlebten.


Viele der Interviewten sind leider bereits verstorben, doch dank der Aufnahmen konnte man auf die Erinnerungen der bei Kriegsende 1945 noch jungen Menschen zurückgreifen. So schilderte Bruno Wiesmüller den Einzug amerikanischer Truppen in Landau: „Jedenfalls war der Kampflärm verstummt und wir haben auf der Treppe ein Geräusch vernommen. Dann sahen wir Stiefel, da war ein Messer drin. Der Soldat hat aber über das ganze Gesicht gelacht.“ Auch nach so vielen Jahrzehnten bewegten ihn manche Erlebnisse sehr. Unter Tränen erzählte er, dass sie sich einen Film über die vielen Toten im Konzentrationslager anschauen mussten. Sehr gut an die Einquartierung amerikanischer Soldaten konnte sich noch Maria Winkler aus Bach bei Simbach bei Landau erinnern. „Wir haben uns vor so vielen Soldaten gefürchtet.“ Außerdem musste ihre Familie in der Folgezeit Evakuierte aus dem zerstörten Berlin aufnehmen. Dennoch war die Versorgungslage auf dem Land immer noch besser als in der Stadt.


Die drei Realschülerinnen und ihr Mitschüler waren sehr beeindruckt von den Zeitzeugenberichten sowie den vielen Einzelschicksalen und können nach ihrer Projektarbeit nun die heutigen Lebensbedingungen umso mehr schätzen. Leider musste die Preisverleihung in München coronabedingt ausfallen, dennoch war die Freude bei den Projektteilnehmern über den zweiten Platz, der mit Urkunden und 400 Euro Preisgeld verbunden war, riesig.

Zweiter Platz im Geschichtswettbewerb:
Janina Steinberger, Franziska Schreiber (vorne von links), Luisa Auggenthaler und Jeremias Lang (hinten)
erhalten die Urkunden von Geschichtslehrer Josef Plank (links) und Schulleiter Josef Wimmer.

Bild und Text: B. Kühbeck u. J. Plank

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