Betriebserkundung in Zeiten von Corona

Die Besucher bewundern das funkelnde Polizeiauto direkt im Eingangsbereich. „Ein i8 mit über 300 PS“, erklärt Sebastian Kriegl, der die Gruppe aus Landau durch die verschiedenen Abteilungen der gewerblichen Ausbildung des Dingolfinger Werks der Bayerischen Motorenwerke führt. Er begrüßt zuerst die 15 Achtklässlerinnen der Viktor-Karell-Realschule, die alle am bewährten Berufsorientierungs-Projekt „Girls‘ Day Akademie“ (GDA) teilnehmen. Deren Projektbetreuer betätigt sich derweil mit einem Notebook als Kamera- und Tonmann, denn die Mädchen und ihre betreuende Lehrkraft verfolgen die Erkundung der Ausbildungsabteilung via Videokonferenz zu Hause an ihren Computern und Handys. Die Online-Betriebserkundung am vergangenen Dienstagnachmittag war eine Premiere für die GDA und auch für BMW.

Zuerst wurden den Technik-Mädels und ihren Betreuern die Aufgaben der Werkzeugbauer erklärt. Dieser Beruf ist bei der Vielzahl von Modellen und schnellen Produktionswechseln sehr wichtig für den Automobilhersteller, der auch die Nobelmarke Rolls Royce unter seinem Konzerndach hat. Etwas neidisch beobachteten die GDA-Teilnehmerinnen, wie ihr Betreuer in einem weißen Luxusmodell probesitzen durfte, der auch als Übungsobjekt für die Auszubildenden des Unternehmens dient. Auf dem Weg zu den Lehrwerkstatt-Plätzen der Kfz-Mechatroniker kam die „Besuchergruppe“ an den Übungsrobotern vorbei. Hier lernen die Auszubildenden die Grundlagen der Programmierung. Danach wurden auch die Elektrotechnik-Berufe vorgestellt, darunter der Elektriker für Automatisierungstechnik und der Elektriker für Betriebstechnik, zu deren späterem Arbeitsbereich vor allem die Wartung der Produktionsanlagen gehört. Großes Interesse hatten die Besucherinnen auch am Beruf des Lackierers. Ausbilder Sebastian Kriegl erläuterte, wie wichtig die perfekte Lackierung der Autos für den Verkaufserfolg des Unternehmens ist. Auch der Fahrzeuginnenausstatter trägt in großem Maß zum Qualitätsstandard der Autos bei. In jedem der Ausbildungsbereich lernten die GDA-Teilnehmerinnen Ausbilder und Auszubildende kennen, die ihnen die Handhabung der Maschinen zeigten und die Arbeitsanforderungen beschrieben.

Zum Schluss wurden die Besucherinnen noch ermuntert, sich weitere Informationen über das Internet zu beschaffen und sich auch für ein Praktikum zu bewerben. An die 300 Auszubildende stellt das Unternehmen jedes Jahr ein, zum Großteil in den technischen Berufen. Da ist es natürlich sinnvoll, dass ein Bewerber oder eine Bewerberin zuerst vor Ort in die möglichen Ausbildungsberufe geschnuppert hat. „Die Tour war sehr interessant, informativ und auch unterhaltsam“, lobte eines der GDA-Mädchen stellvertretend für alle Teilnehmerinnen die Veranstaltung. Alle fanden es sehr gut, dass BMW es ihnen ermöglicht hatte, Einblick in das Ausbildungsangebot des Unternehmens zu bekommen.

 Text: B. Kühbeck 

Bilder: Einige Abteilungen des BMW-Konzerns präsentierten sich in einem virtuellen Betriebsrundgang. © BMW (Autor: @lukas_niesner_photography)

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