Digitaler Elternabend zu "Hilfen im Distanzunterricht"

Digitaler Elternabend an der Landauer Realschule zu Hilfen im Distanzunterricht

Wie kann ich meinem Kind helfen, sich besser zu organisieren? Welche Möglichkeiten gibt es, die Motivation und das Lern- und Arbeitsverhalten meines Kindes positiv zu beeinflussen? Womit kann ich mein Kind stärken und entlasten? – Diesen Fragen ging am vergangenen Donnerstag ein digitaler Elternabend der Viktor-Karell-Realschule zum Thema „Wie kann ich mein Kind beim Distanzlernen unterstützen?“ Schulpsychologe Ulrich Fiedler referierte vor über 100 Teilnehmern – darunter auch einige Lehrkräfte – und zeigte nicht nur die theoretischen Hintergründe auf, sondern gab auch viele praktische Anregungen, wie Eltern und Schüler mit der momentanen schulischen Situation ein Stück weit besser umgehen können; das Manuskript der gezeigten Präsentation wird auf der Homepage der Schule veröffentlicht.

Da seit einem Jahr Corona das Leben auf den Kopf stellt und natürlich auch der Bereich Schule stark betroffen ist, sind dies Fragen, die sich viele Eltern derzeit stellen. Die Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler größtenteils im Distanzunterricht arbeiten, trifft nicht nur die Kinder und Jugendlichen selbst, sondern oft auch deren Eltern hart: Es gilt den eigenen Alltag und die Arbeit teilweise komplett neu zu organisieren und es treten in vielen Lebensbereichen für Kinder und Eltern zuvor ungeahnte Herausforderungen und Belastungen auf.

Zu den verschiedenen Ursachenbereichen von Lernhindernissen stellte der Schulpsychologe auch seine Erfahrungen aus der Beratungspraxis vor: „Über- oder Unterforderung des Kindes sind mit zu hohem oder zu niedrigem Leistungsdruck seitens der Familie gekoppelt – beides wirkt leistungshemmend.“ Die Eltern könnten dadurch helfen, dass sie ihren Kindern durch geeignetes Feedback – sowohl bei Erfolgs- als auch bei Misserfolgs-Erlebnissen – das Gefühl geben, dass diese selbst die Kontrolle über ihr Handeln haben. Dies ist Voraussetzung, um Motivation zu erzeugen und aufrecht zu erhalten. Ein leicht umzusetzender Tipp des Referenten war, beim Anbringen von Kritik stets am Anfang etwas Positives zu benennen und erst dann den Punkt zu äußern, an dem man sich bei seinem Kind eine Veränderung wünscht. Auch die Dosis spielt hier eine Rolle: Überschüttet man sein Gegenüber mit Kritikpunkten, fällt es der anderen Person schwerer etwas zu verändern. Es gibt aber auch sensible Zeitpunkte, an denen das Kind zu stark belastet ist, und ein Gespräch besser verschoben werden sollte.

Das Thema „Lern- und Arbeitsverhalten“ spielte bei der zweistündigen Veranstaltung ebenfalls eine wichtige Rolle. Hier ging es nicht nur um Hilfestellungen wie beispielsweise eine To-do-Liste zum Abhaken als Lernplan, die Eltern ihren Kindern bei der Organisation ihres Schulalltags bieten können, sondern auch um sinnvolle Pausen zwischen den Lernphasen. Vor allem das Setzen und Einhalten einer Zeit für den „Feierabend“ vermeidet das Problem des „Nicht-abschalten-Könnens“ und beugt psychischen und körperlichen Belastungserscheinungen vor.

Während seines Vortrags bezog Ulrich Fiedler die Zuhörer oft mit ein, indem sie ihre Erfahrungen und Fragen in den Chat der Video-Konferenz schreiben durften oder sich zu Wort melden konnten. Und auch am Ende der Veranstaltung stand der gemeinsame Austausch im Mittelpunkt und so erfuhren zahlreiche Eltern, dass sie und ihre Kinder mit dem jeweiligen Problem nicht alleine sind. Der Referent wies noch darauf hin, sich bei Problemen nicht zu scheuen, auf Lehrkräfte, Schulpsychologen und Beratungslehrerin der Realschule zuzukommen, um als Schulfamilie gemeinsam Verbesserungsmöglichkeiten in der jeweiligen Situation zu finden. Konrektor Thomas Lippl stellte in einem ermutigenden Schlusswort fest, dass alle Beteiligten die Situation sehr gut meistern und man durchaus etwas Positives aus der Coronakrise mitnehmen kann: „Es ist seit dem vergangenen Jahr viel geschehen und wir haben in Sachen Digitalisierung einen Quantensprung gemacht. Das bringt uns auch in der Zukunft weiter!“


Schulpsychologe Ulrich Fiedler gab den Eltern viele praktische Anregungen dazu, wie sie ihre Kinder im Distanzunterricht unterstützen können.

Bild/Text: B. Kühbeck



"Wie kann ich mein Kind beim Distanzunterricht unterstützen" - Vortrag von U. Fiedler zum Download

Elternabend Distanzunterricht von U. Fiedler.pdf (999,3 KiB)



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