Hospizgruppe zu Gast im Religionsunterricht
Den letzten Tagen mehr Leben geben

Landau. Zwei etwas andere Unterrichtsstunden durften die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Jahrgangsstufen an der Viktor-Karell-Realschule erleben: Die katholische und evangelische Religionsgruppe empfingen kürzlich die Referentinnen der Hospizgruppe Dingolfing-Landau e.V. zu einem bewegenden und lehrreichen Austausch. Katrin Schmied und Hilde Witt gaben dabei einen eindrucksvollen Einblick in die Arbeit des Vereins und führten Gespräche rund um die Themen „Tod, Sterben und Sterbebegleitung“.
Im Mittelpunkt des Besuchs standen die vielfältigen Aufgaben des Hospizvereins - von der einfühlsamen Begleitung schwerkranker Menschen bis zur Unterstützung ihrer Angehörigen. Menschen in schwierigen Lebenssituationen finden dort nicht nur praktische Hilfe, sondern auch Trost, Verständnis und ein offenes Ohr. Besonders betonten die Referentinnen, wie wichtig es sei, dass in der Hospizarbeit nicht nur geweint, sondern auch gelacht werden dürfe. Gerade in schweren Zeiten könne gemeinsamer Humor Trost spenden und Verbundenheit schaffen. Außerdem gehöre Lachen ebenso zum Leben wie das Sterben.
Neben der Begleitung Sterbender bietet der Hospizverein auch verschiedene Angebote für Trauernde an – darunter eine Trauergruppe speziell für verwaiste Eltern, die in einem geschützten Rahmen über ihren Verlust sprechen können. Ein weiteres besonderes Angebot ist der sogenannte „Trauerspaziergang - walk and talk“: Bei einem gemeinsamen Gang durch die Natur begleitet ein Trauerhund die Teilnehmenden und schafft auf besondere Weise Nähe und Halt.
Die Jugendlichen zeigten großes Interesse und stellten viele persönliche und tiefgründige Fragen – etwa zur Rolle von Ehrenamtlichen, zum Umgang mit Trauer oder zur Vorbereitung auf den Tod. Die Hospizmitarbeiterinnen beantworteten diese mit großer Offenheit und Einfühlungsvermögen. „Es war beeindruckend, wie ehrlich und rücksichtsvoll über ein Thema gesprochen wurde, das oft verdrängt wird“, so lautete das Fazit einer Schülerin. Der Besuch zeigte eindrücklich, wie wichtig es ist, auch in der Schule Raum für existenzielle Themen zu schaffen.