„Lesen für Tansania“ findet wieder viele Spender

„Lesen für Tansania“ findet wieder viele Spender

Das suahelische Wort „Asante“ bedeutet so viel wie „Danke“ und dieses Gefühl der Dankbarkeit verspürte letzte Woche auch Erasto Naakule, Leiter des Fördervereins, in Tansania, als er erfuhr, dass die Spendenaktion der Landauer Realschule erfolgreich abgeschlossen wurde. Seit vielen Jahren finanziert die Viktor-Karell-Realschule die Schulgelder für Schüler aus sehr armen Familien, die die Seminarschule Katoke in Bilharamulo/Tansania besuchen. Um Spendengelder für die Partnerschule zu sammeln, wurde die Aktion „Lesen für Tansania“ von der Redaktion der Schülerzeitung ins Leben gerufen. Im vierzehnten Durchgang lasen heuer 320 Realschülerinnen und -schüler seit Beginn der Weihnachtsferien in ihrer Freizeit selbstständig Bücher. Sponsoren, z. B. die Eltern, belohnten ihren Leseeifer mit einer zuvor vereinbarten Seitenspende.

Nun sind die letzten Lesepässe eingegangen und es konnte der Kassensturz gemacht werden: Die Summe von 3155,14 Euro liegt weit über den Erwartungen, weil letztes Jahr „lockdown-bedingt“ nur 1600 Euro zusammenkam. Die fleißigsten Leser kamen dieses Jahr aus der fünften und achten Jahrgangsstufe. Die Klasse 8b mit Klassenleiter Sepp Altmann spendete 269,75 Euro; dabei las Schülerin Fiona Paleczek allein 3527 Seiten. Der Pädagoge unterstützt seit Jahren das Hilfsprojekt und motiviert dementsprechend seine Klassen. Auf dem zweiten Platz folgte die Klasse 5d mit 209,14 Euro. Die höchste Einzelspende kam von Ben Knab aus der Klasse 5c. Insgesamt wurden 56561Seiten gelesen. Auf die Frage, warum die Jugendlichen an dem Projekt teilnehmen, kam am häufigsten die Antwort, den afrikanischen Kindern helfen zu wollen. Auch wurde dabei nicht zurückgeschreckt, das eigene Taschengeld zu spenden.

Realschuldirektor Josef Wimmer zeigte sich beeindruckt von dem sozialen Engagement seiner Schüler, das gleichzeitig noch der immer wichtiger werdenden Leseförderung dient, und bedankte sich für die rege Teilnahme und die Spendenbereitschaft der Sponsoren.
Erasto Naakule wurde die freudige Botschaft schon von Organisator und Betreuungslehrer der Partnerschaft Josef Plank per WhatsApp übermittelt. „Thanks very much! That‘s great. It will help us so much. God bless you!“ war die erste Reaktion aus Tansania. Seit über fünfundzwanzig Jahren besteht nun schon diese Partnerschaft, insgesamt konnten bisher 210 Schüler unterstützt werden. Die Spendengelder der Realschule sollen aber vor allem Mädchen eine notwendige Schulbildung zukommen zu lassen. Auch Kindern, die nicht den ganzen Betrag zahlen können, soll durch Aufstockung geholfen werden, denn ohne eine ausreichende Schulbildung sind die Aussichten auf eine Berufsausbildung schlecht.

Auch auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung wäre noch viel zu tun. In der Region südlich des Viktoriasees, in der sich die Landauer Partnerschule befindet, treten aktuell auch viele Coronafälle auf. Leider ist die Ausstattung im Krankenhaus sehr schlecht, beispielsweise gibt es nur fünf Sauerstoffflaschen und kein einziges Beatmungsgerät.

Schülerzeitungs-Aktion „Lesen für Tansania“ der Landauer Realschule: Zum Abschluss trafen sich die Vertreter der Klassen mit den großzügigsten Spenden. Von links nach rechts Andreas Gerling und Stella Mühlbauer (5d), Chefredakteurin Helene Neudecker, Sophie Goldschmidt (8b), Melissa Kühlbaack und Ben Knab (5c), Felix Aigner (5b) sowie Schulleiter Josef Wimmer und Betreuungslehrer der Schulpartnerschaft Josef Plank (hinten).

Bild u. Text: J. Plank und B. Kühbeck

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