Schüler auf der Spur ihres ökologischen Fußabdrucks

Realschüler besuchten Sonderausstellung zur Nachhaltigkeit im Kastenhof

Landau. Am vergangenen Freitag besuchte die Klasse 5a der Viktor-Karell-Realschule im Rahmen des Geographieunterrichts mit ihrer Lehrerin Pamela Kausche die interaktive Ausstellung „17 Ziele, 1 Zukunft: Wege zur nachhaltigen Welt“ im Kastenhof. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – von Klimaschutz über faire Bildung bis hin zu nachhaltigem Konsum. Die von der Hans-Linder-Stiftung konzipierte Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Landrats Werner Bumeder und ist kostenfrei zugänglich. Sie bietet auf 18 anschaulichen Bannern zahlreiche Informationen und Denkanstöße rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Besonders spannend war für die Fünftklässler der sogenannte „Ökologische Fußabdruck“ – ein begleitender Parcours aus 36 Fußspuren zu den Themen Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum. Anhand von Fragen zum eigenen Lebensstil konnten die Kinder ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck berechnen. Die Ergebnisse fielen – wie erwartet – ernüchternd aus: Sie machten deutlich, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Der Fußabdruck berechnet, wie viel Fläche auf der Erde nötig ist, um den eigenen Lebensstil dauerhaft zu ermöglichen. Dabei wird dieser Verbrauch in eine fiktive Landfläche umgerechnet. Das Ergebnis war eindeutig: Alle Schülerinnen und Schüler kamen auf einen Verbrauch, der dem von zwei bis vier Erden entspricht.  Das bedeutet, dass wir zwei- bis viermal so viele Ressourcen nutzen, wie der Planet auf Dauer zur Verfügung stellen kann – ein deutliches Zeichen dafür, dass Veränderungen im Alltag dringend notwendig sind. Vielen wurde dadurch bewusst, wie stark der eigene Lebensstil Umwelt und Klima belastet. Umso wichtiger war, dass die Ausstellung direkt im Anschluss konkrete Handlungsbeispiele aufzeigte, mit denen jeder seinen Fußabdruck verkleinern kann:

  • Mit dem Fahrrad zur Schule statt mit dem Auto: Wer täglich 5 Kilometer radelt, spart in drei Jahren rund eine Tonne CO ein.
  • Einmal pro Woche auf Fleisch verzichten: Würden alle Deutschen das tun, ließen sich bis zu neun Millionen Tonnen CO jährlich einsparen.
  • Auf den Blauen Engel achten: Wer bei Papier, Küchenrolle & Co. darauf schaut, kann im Lauf seines Lebens dafür sorgen, dass rund 35 Bäume weniger gefällt werden.
  • 50 Cent mehr für ein T-Shirt zahlen: So kann es unter fairen und ökologischen Bedingungen produziert werden.
  • Auch beim Papierverbrauch und Ausdrucken lohnt sich das Nachdenken: Die Herstellung eines DIN-A4-Blattes benötigt etwa zehn Liter Wasser – bei Recyclingpapier aus 100 Prozent Altpapier hingegen nur 0,1 Liter.

Ein besonderes Highlight war das kreative Quiz zur Ausstellung. Mithilfe einer Begleitkarte mussten die Kinder Lösungswörter finden, die sich auf den Bannern versteckten. Für alle, die das Quiz erfolgreich lösten, gab es am Ende ein kleines Geschenk – einen Turnbeutel als Erinnerung und Ansporn zum nachhaltigen Handeln.

Die Ausstellung stieß auf großes Interesse. Die Klasse zeigte sich beeindruckt von den Inhalten und hatte auch sichtbaren Spaß am Mitmachen. Besonders der interaktive Charakter und die greifbaren Beispiele kamen bei den Schülerinnen und Schülern gut an. Im Anschluss an den Besuch fand eine Nachbesprechung im Klassenzimmer statt. Dort wurden viele eigene Ideen eingebracht, wie sich das Gelernte im eigenen Alltag umsetzen lässt und dieser so nachhaltiger gestalten werden kann.

Die Ausstellung kann bei der Hans-Linder-Stiftung ausgeliehen werden – eine empfehlenswerte Gelegenheit für weitere Schulklassen oder Bildungseinrichtungen, sich auf spannende Weise mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

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